Epilepsie

Epilepsie ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, von der weltweit über 50 Millionen Menschen betroffen sind. Allein in Europa kommen jährlich 400.000 neue Fälle hinzu, was bedeutet, dass fast jede Minute ein Mensch neu erkrankt. In Deutschland leben schätzungsweise 400.000 bis 800.000 Menschen mit Epilepsie, wobei etwa 5 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens einen epileptischen Anfall erleiden, ohne zwangsläufig eine Epilepsie zu entwickeln. Dabei kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten, besonders häufig jedoch in den ersten Lebensjahren und nach dem 60. Lebensjahr.1

Das Stigma rund um Epilepsie beeinträchtigt die Lebensqualität und die soziale Inklusion der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Es erschwert nicht nur den Alltag und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sondern kann auch dazu führen, dass Betroffene zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen oder gar keinen Zugang zu der benötigten Versorgung und Behandlung erhalten. Diskriminierung aufgrund von Epilepsie kann sich in vielen Lebensbereichen zeigen – von Bildung und Beruf über Partnerschaft und Familienplanung bis hin zu Gesetzen und Verordnungen. Trotzdem haben nur sehr wenige europäische Länder nationale Pläne zur Bewältigung dieser Erkrankung.

Angelini Pharma: Engagement für Menschen mit Epilepsie

Angelini Pharma engagiert sich seit 2021 intensiv dafür, das Verständnis für Epilepsie zu verbessern und Betroffene zu unterstützen. Das Unternehmen hat sich darum zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für die täglichen Herausforderungen von Menschen mit Epilepsie und die Auswirkungen auf ihre Lebensqualität zu schärfen. Dabei stehen vor allem die Inklusion am Arbeitsplatz, das Ausbalancieren von Beziehungen und der Zugang zu adäquaten Behandlungen im Fokus, da diese Bereiche als besonders ungedeckte Bedürfnisse identifiziert wurden.

Um diese Ziele zu erreichen, setzt Angelini Pharma auf verschiedene Strategien. Dazu gehören Aufklärungskampagnen, die das Bewusstsein für das Leben mit Epilepsie fördern, die enge Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen, um deren Erfahrungen und Bedürfnisse zu verbreiten, und das aktive Zuhören, um die Stimmen der Betroffenen zu verstärken. Ein wichtiger Partner ist das International Bureau for Epilepsy (IBE), die weltweit größte Patientenorganisation, dessen Initiativen wie die #50MillionSteps-Kampagne und das Projekt Frauen und Epilepsie von Angelini Pharma unterstützt werden.

Headway: Eine Roadmap für Brain Health

Angelini Pharma sieht seine Rolle nicht nur in der Entwicklung besserer Gesundheitslösungen, sondern auch in der Förderung von politischen Veränderungen, indem es durch die Überwachung der Reaktionsfähigkeit der Länder, die Bewertung von Trends und den Vergleich von Gesundheitssystemen ein umfassendes Bild der Auswirkungen von Gehirnerkrankungen auf die Gesellschaft zeichnet und so die realen Bedürfnisse von Menschen mit Epilepsie in den Fokus rückt.

Darum engagiert sich Angelini Pharma seit 2022 global für „Headway“, eine umfassende, multidisziplinäre Initiative, die als neue Roadmap für die Brain Health dient. Ursprünglich 2017 von dem Think Tank The European House Ambrosetti in Partnerschaft mit dem Unternehmen im Bereich der psychischen Gesundheit ins Leben gerufen, wurde „Headway“ später auf Epilepsie ausgeweitet. Die Initiative dient als Plattform für strategische Reflexion, Analyse, Dialog und den Vergleich europäischer Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen. Im Rahmen von „Headway“ erstellt Angelini Pharma jährlich Berichte über den Stand des Managements von Gehirnerkrankungen in Europa. Im Jahr 2023 stellte Angelini Pharma der Politik Berichte vor, die die Auswirkungen von Gehirnerkrankungen auf die Gesellschaft beleuchten und die Bedürfnisse von Menschen mit Epilepsie in den Fokus rücken.

Aufbauend darauf positioniert der Report 2025 Epilepsie als kritische Komponente der Brain Health und als EU-weite Priorität im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Der Bericht analysiert die sozioökonomische Belastung durch Epilepsie in der EU27+UK, um eine überzeugende Argumentation für Investitionen in verbesserte Versorgung und den Abbau von Stigma zu liefern.

Epilepsie: Definition und Fakten

Die International League Against Epilepsy (ILAE) definiert Epilepsie als eine Erkrankung des Gehirns, die durch wiederholte unprovozierte Anfälle oder die Diagnose eines Epilepsie-Syndroms gekennzeichnet ist.2 Epilepsie ist die weltweit häufigste schwere Hirnerkrankung ohne Alters-, geografische oder sozioökonomische Grenzen.3

  • Epilepsie betrifft weltweit mehr als 50 Millionen Menschen.3
  • Etwa 6.000.000 Menschen in Europa haben derzeit Epilepsie, und 15.000.000 Menschen werden irgendwann in ihrem Leben Epilepsie gehabt haben.3
  • Die Prävalenz von Epilepsie in Europa beträgt 8,2 pro 1000 Einwohner.3
  • Inzidenz und Prävalenz sind bei Männern etwas höher als bei Frauen.4

In den letzten Jahrzehnten hat die altersspezifische Inzidenz von Epilepsie in den jüngsten Altersgruppen im Laufe der Zeit abgenommen, während sie bei älteren Menschen zugenommen hat.4 Die Inzidenz von Epilepsie ist in den jüngsten und ältesten Altersgruppen höher, mit Schätzungen von:4

  • 86 pro 100.000 pro Jahr im ersten Lebensjahr,
  • 23–31 pro 100.000 bei Menschen im Alter von 30–59 Jahren,
  • 180 pro 100.000 in der Altersgruppe >85 Jahre.

Bei Kindern ist die Inzidenz von Epilepsie im ersten Lebensjahr am höchsten und sinkt bis zum Ende des 10. Lebensjahres auf das Niveau von Erwachsenen.4

Quellen:

1. gesund.bund.de. (2021, 16. April). Epilepsie: Ursachen, Diagnose und Behandlung. Abgerufen am 6. Mai 2025, von https://gesund.bund.de/epilepsie

2. Fisher RS, Acevedo C, Arzimanoglou A, et al. ILAE official report: a practical clinical definition of epilepsy. Epilepsia. 2014;55(4):475-482.

3. Epilepsy in the WHO European region: fostering epilepsy care in Europe. Available at: https://www.who.int/publications/m/item/epilepsy-in-the-who-europeon-region (Accessed: 07 January 2025)

4. Beghi E. The Epidemiology of Epilepsy. Neuroepidemiology. 2020;54(2):185-191.